„Wie geht’s?“ – „Busy.“ Warum Beschäftigtsein nicht mit Produktivität verwechselt werden sollte
In vielen Unternehmen ist „busy sein“ zur Standardantwort geworden. Doch was steckt wirklich hinter der Dauerbeschäftigung? Laut der aktuellen Deloitte-Studie „Human Capital Trends 2025“ antworten rund 80 % der Beschäftigten mit „busy“, wenn man sie fragt, wie es ihnen geht. Was zunächst nach Einsatz und Engagement klingt, entpuppt sich bei näherem Hinsehen oft als Symptom für ineffiziente Prozesse und fehlende Wirksamkeit.
Die Studie zeigt: 41 % der Arbeitszeit verbringen Mitarbeitende mit Aufgaben, die keinen echten Mehrwert für das Unternehmen schaffen. Das bedeutet: Fast die Hälfte des Arbeitstags geht verloren – in Meetings ohne klare Entscheidungen, durch Tools, die nicht ineinandergreifen, oder durch Prozesse, die Innovation eher bremsen als fördern.
Das ist kein Zeichen von Leistung. Es ist ein Alarmsignal.
Aus unserer Perspektive als erfahrene Personalberatung im Recruiting von Fach- und Führungskräften beobachten wir einen klaren Trend: Der Arbeitsmarkt ist aktuell zurückhaltend – viele Talente wollen gar nicht wechseln. Sicherheit ist für viele momentan wichtiger als Veränderung.
Und doch: Wenn sich Kandidatinnen und Kandidaten trotzdem für einen Wechsel entscheiden, dann nicht wegen Geld oder Titel. Sondern wegen der inneren Kündigung, ausgelöst durch:
Mitarbeiterbindung entsteht nicht durch Kickertische oder Benefits – sondern durch Gestaltungsspielraum und das echte Erleben von Wirksamkeit. Dafür müssen Unternehmen bereit sein, sich unbequeme Fragen zu stellen:
Es geht nicht darum, alles zu automatisieren. Sondern darum, das, was unnötig ist, mutig zu streichen. Wer das nicht tut, riskiert, dass Top-Talente gehen – nicht weil sie müssen, sondern weil sie endlich wieder wirken wollen.
Der Fachkräftemangel trifft Unternehmen hart. Wer sich dabei zusätzlich selbst durch schlechte Prozesse schwächt, verliert doppelt: an Effizienz – und an guten Leuten.
Befreit eure Teams von produktivitätshemmenden Strukturen. Schafft Raum für echte Arbeit. Denn Menschen wollen gestalten, nicht verwaltet werden.